Sonntag, 23. Dezember 2007
Altniederländischer Maler Karel du Jardin wird geehrt mit einer Ausstellung und einem zweisprachigen Buch
Berühmt und gefeiert
Der niederländische Künstler Karel du Jardin, einer der Meister aus dem Goldenen Zeitalter — ndl. Gouden Eeuw: Goldenes Jahrhundert — war einer der vielseitigsten Maler seiner Zeit. Unter seinen Pinseln wurden nicht nur historische Szenen zum Leben erweckt, sondern auch die vielen von ihm gemalten Landschaften — welche man heutzutage immer noch als atemberaubend empfindet — und nicht zuletzt die Porträts von Persönlichkeiten, die vor allem Auftragswerke des Adels seiner Zeit waren. Nebenher hat er noch allerhand Themen verwewigt, was bis dato wohl kaum einer, und sicherlich kein Künstler des Goldenen Zeitalters der niederländischen Malerei, realisiert hatte.

Ausstellung und neues Buch
Seit dem 14. Dezember — bis 15. März 2008 — gibt es im Amsterdamer Rijksmuseum eine Ausstellung mit Gemälden, und dazu gibt es dieses neue, zweisprachige schön gestaltete Buch (Niederländisch und Englisch) über Karel du Jardin, eine Arbeit von Jennifer Kilian, Expertin für die niederländische Kunst des siebzehnten Jahrhunderts. Ihr hervorragender Text sowie das dazu gehörige außerordentliche Bildmaterial, ist das Resultat einer Zusammenarbeit zwischen dem Amsterdamer Rijksmuseum — wo man eine der meist representativen Gemäldesammlungen dieses Künstlers überhaupt antreffen kann — und dem Verlagshaus Nieuw Amsterdam Uitgevers.

Du Jardins Leben
Die Lebensgeschichte dieses Malers spielt sich ab — wie auf der Hinterseite des Buches notiert wurde — zwischen anfänglicher Armut und späterer Reichtum.
In einer Nebenstrasse der Amsterdamer Innenstadt wurde Karel du Jardin 1626 geboren, und ihm ist es gelungen sich durch sein Talent aufzuarbeiten bis er in einer der heute international berühmten Grachtenhäuser an der Keizersgracht residieren konnte. Er unterhielt intensive Kontakte zu wichtigen Persönlichkeiten seiner Zeit, unter denen auch zu Michiel de Ruyter, dem Seehelden seiner Zeit. Ihn hat er in einer seiner berühmtesten Gemälden, aus 1669, für die Nachwelt porträtiert.
Dieser Maler hat auch gerne andere Länder besucht, sowie Frankreich und Italien. Eine dieser Reisen ist ihm letztendlich zum Verhängnis geworden: als er 1678 Venetien besucht hat und dort schon vom Fieber heimgesucht wurde, hat er sich einer allzu reichlichen Mahlzeit hingegeben, und es sieht danach aus dass er demzufolge — an einer dadurch entstandenen Vergiftung — gestorben ist.
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Jennifer Kilian: Karel du Jardin 1626-1678.
80 Seiten 24,5 x 28,5 cm; reichlich illustriert.
Amsterdam, Rijksmuseum und Nieuw Amsterdam, Uitgevers, 2007.
ISBN 978-90-8689-030-9.
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Abbildungen
1. Vorderseite des gerade erschienenen Buches.
2. Portrait eines Mannes, 9,4 x 8 cm.
(Preussischer Kulturbesitz, Staatliche Museen, Kupferstichkabinett, Berlin.)