Mittwoch, 2. Juli 2008
Bilder und Zeilen aus einem Poesie-Album 1888/89 (3)

Am 13. Janur 1889 schrieb Emil Trillmich in Girbigsdorf für seine Freundin, in einer hervorragenden und gleichzeitig schönen Handschrift eine Widmung in das Poesie-Album an dieselbe Adressatin wie in den beiden ersten Beiträgen über dieses kleine Album mit den farbigen Bildern und den (manchmal sehr bekannten) Zeilen:

Alles was dir wohl gefällt
Ja, das Beste in der Welt,
Glück, Gesundheit, langes Leben
Will der liebe Gott dir geben."


Diese Art von Schreibkultur findet man in den westeuropäischen Ländern kaum noch. Obwohl die Büchelchen als Poesie-Alben betrachtet und gehandelt wurden, ist in den seltensten Fällen auch die Rede von richtiger Poesie. Aber darum ging es ja auch nicht. Man wollte eine tastbare Erinnerung an die anderen Jugendlichen die einmal Freund oder Freundin, nur Bekannte(r) oder Klassenkamerd(in) waren, oder gab vor dies zu wollen, nicht selten unter Druck der älteren Familienmitglieder.
Ob altmodisch oder nicht, die Klebebilder sind, auch nach 120 Jahren, von einer erstaunlichen Qualität.




Sehen Sie dazu auch:
http://kulturtempel.blogger.de/topics/Alte+Poesie-Alben/

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Dienstag, 6. November 2007
Bilder und Zeilen aus einem Poesie-Album 1888/89 (2)


Am Freitag 12. Oktober haben wir hier ein Poesie-Album aus den Jahren 1888/89 vorgestellt, in dem uns nicht nur einige Klebebilder gefallen haben, doch gerade die Schrift der Kinder von damals, die wohl heutzutage kaum noch einer lesen kann. Deshalb haben wir auch diesmal den Text in Druckbuchstaben hinzugefügt:

Am 7. Februar 1888 hat Hermann Tschirschnitz, wohnhaft in Rauschwalde, acht Zeilen, wenn wir seinen Wunsch, den Namen, den Ort und das Datum mitzählen. Richtige Poesie-Zeilen gibt es da nur vier, und die beinhalten folgenden Text:

So wie die Rosen blühen,

So blühe stets dein Glück

Und wenn du Rosen siehst

So denk an mich zurück

(Zum Andenken an d. Freund)


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Freitag, 12. Oktober 2007
Bilder und Zeilen aus einem Poesie-Album von 1888/89

Am 25. Januar 1889 hat eine gewisse Selma Kitte in Ebersbach im Poesie-Album Ihrer Freundin einen reimenden Vierzeiler geschrieben, gefolgt von der Mitteilung 'Zur Erinnering an...', sowie vom Namen des Ortes und dem Datum.
Die geschriebenen Zeilen stehen, versehen mit einem Mini-Bildchen auf der rechten Seite des Albums, auf der gegenüberliegenden Seite hat entweder die Eigentümerin oder die Freundin drei schöne farbige Bilder eingeklebt, die inzwischen etwahin zwölf Jahrzehnte gut überstanden haben.

Für diejenigen die diese Handschrift aus dem Ende des inzwischen vor-vorigen Jahrhundert nicht lesen können, folgt hier der Text:

Dein Leben sei fröhlich und heiter

Kein Leiden betrübe dein Herz

Das Glück sei stets dein Begleiter

Nie treffe dich Kummer und Schmerz.








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