Dienstag, 28. Oktober 2008
Neues aus der Anstalt — Heute zum Miterleben
Eingewiesen
Man stelle sich folgendes einmal vor: Sie werden zwangsweise in eine Anstalt eingewiesen, obwohl Sie von sich wissen dass Ihnen nicht soviel fehlt dass dies unbedingt erforderlich ist. Man kann sich vorstellen dass Ihnen dann ein wenig die Luft ausgeht. Aber es gibt in letzter Zeit eine Anstalt in die sich viele Leute gerne mehr oder weniger einweisen lassen, weil es da — trotz des Wahnwitzes die sich dort in vieler Hinsicht und bei jedem Besuch breit macht — vieles zum Lachen gibt, auch wenn das Eine oder Andere vielleicht einen nicht selten tief ernsten Unterton hat.

Sich einweisen lassen
Sowas können Sie miterleben, indem Sie selbst dafür sorgen dass Sie rechtzeitig um eine 'Einweisung' nachsuchen, die Sie, als Eintrittskarte getarnt, dann irgendwann erreichen wird. Eine zwar viel passivere, doch im Prinzip nicht unangenehmere Teilnahme gehört zu den Möglichkeiten — und die wird von den meisten Interessenten in Anspruch genommen — indem Sie in den eigen vier Wänden, oder wo immer es ein in jeder Hinsicht angeschlossenes Fernsehgerät gibt, dies rechtzeitig einschalten und dann, sogar ohne der versengenden Hitze der Studioscheinwerfer, dabei sein können.

Kontakt zum 'Chefarzt' mit seinem Klientel
Wenn Sie zu denjenigen gehören die sich noch nicht in diese besondere Anstalt gewagt haben, sollten Sie den Schritt heute einmal machen und den Kontakt zu diesem Anstaltsleiter — nein nein, nicht zu jenem der Elke Heidenreich gefeuert hat und der gar nicht beglückt war — und ist — über Reich-Ranickis Außerungen zu einem Teil seiner Programmierung —, eben zu Urban Priol in seiner Tätigkeit als Chef-Psycho-Psychi und Verklemmter Seelenklempner, herstellen. Und stellen Sie sich auch noch folgendes vor: heute Abend, unmittelbar nach dem Heute Journal, wird Ihnen im Zweiten Deutschen Fernsehen die Gelegenheit geboten, nicht nur mit dem gerade genannten Schirmherrn der dortigen Klientel Bekanntschaft zu machen, doch gleichfalls mit diesem Mann namens Georg Schramm, der sich dort mehrfach aufhält und Ihnen seine diversen Persönlichkeiten gerne vorstellen möchte.

Eigene Diagnosen
Hinzu kommt dass Sie sich selbst davon überzeugen können dass auch und gerade einer im weißen Kittel nicht ohne Tics und Tadel ist. Der Anstaltsleiter ist in gewisser Hinsicht ein anal hortendes Wesen indem er sein Fahrstuhl nicht von anderen benutzt wissen möchte, da dies seine Grandiosität gewissermaßen belastet und antastet — so glaubt er wenigstens.
Und sollten Sie an eimem solchen, zu Nichts verpflichtenden, Besuch irgendwie Gefallen finden, dann denken Sie einmal darüber nach ob Sie nicht auch von den beiden Anstaltsprotagonisten — die unter sich auch noch mehr oder weniger Antagonisten sind — etwas lesen möchten, denn dazu wird Ihnen vom Karl Blessing Verlag reichlich die Gelegenheit geboten, wie Sie den Abbildungen in diesem Text auch entnehmen können.

Kurztherapie
Einer meistens vertrauenswürdiger Quelle habe ich entnehmen können dass Sie dazu heute auch noch die Gelegenheit bekommen werden — doch selbstverständlich nur wenn Sie dies möchten — die, vielleicht erneute, Bekanntschaft von Helge Schneider, Florian Schroeder und Wilfried Schmickler zu machen, da diese als Kurztherapiegäste vorgesehen sind.
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Urban Priol — Hirn ist aus
Mit Illustrationen von Greser und Lenz
272 Seiten, gebunden, mit Umschlag
Karl Blessing Verlag, München, 2008
ISBN 978-3-89667-356-5.

Georg Schramm — Lassen Sie es mich so sagen — Dombrowski deutet die Zeichen der Zeit
272 Seiten, gebunden, mit Umschlag
Karl Blessing Verlag, München, 2007
ISBN 978-3-89667-348-0.

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