Mittwoch, 19. Januar 2011
Erster Schnee — Ein Gedicht von Gottfried Keller



Wie nu alles stirbt und endet
Und das letzte Rosenblatt
Müd sich an die Erde wendet,
In die warme Ruhestatt:
So auch unser Tun und Lassen,
Was uns heiß und wild erregt,
Unser Lieben, unser Hassen
Sei ins welke Laub gelegt!

Reiner, weißer Schnee, o schneie,
Schnei beide Gräber zu,

Daß die Seele uns gedeihe
Still und kühl in Winterruh!
Bald kommt jene Frühlingswende,

Die allein die Liebe weckt,
Wo der Haß umsonst die Hände
Träumend aus dem Grabe streckt!



Gottfried Keller (1819-1890)
Aus: Gedichte 
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Mehr Gedichte vom selben Autor sind heute veröffentlicht worden, das erste in einem Beitrag auf einer unserer vielen niederländischsprachigen Schwesterseiten: Tempel der Dichtkunst, das zweite in der, gleichfalls deutschsprachigen, elektronischen Zeitschrift Kulturtempel (2).
Einen Beitrag über die NDR Kultur-Sendungen 
der kommenden fünf Wochen, in der Reihe Am Abend vorgelesen —  mit Erzählungen von Gottfried Keller — finden Sie in einem Artikel auf unserer niederländischen Schwesterseite Tempel der Letteren.

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Samstag, 21. August 2010
Ein Gedicht von Jacob Burckhardt in einem Brief vom 30. August aus Mailand an den Architekten Max Alioth
Der international respektierte und einflussreiche Kunsthistoriker — mit besonderen Kenntnissen über die Kunst der Renaissance in Italien — Jacob Burckhardt (1818-1897) hat nicht nur auf seinem Fachgebiet eine respektabele Menge an Texten produziert, doch gleichfalls hat er einen Schatz an Briefen hinterlassen, welche 1935 das erste Mal in einem Band mit 500 Seiten, und dazu noch einen Lebensabriß von 130 Seiten zusammen veröffentlicht wurden. In einigen von diesen Briefen hat Burckhardt ein Gedicht hinzugefügt von dem er wahrscheinlich der Überzeugung war dass er damit mehr zum Ausdruck bringen konnte als es mit den Worten die normalerweise in einem Brief verwendet worden wären.
Am 30. August 1878 hat Jacob Burckhardt aus einem Café am Korso in Mailand den hier unten aufgeführten Brief mit Gedicht an den Architekten Max Alioth geschrieben.



"Es ist ein wonniger Regentag, kein bloßer Sprühregen, nein kein Landregen; umsonst hat die Sonne einige infam Versuche gemacht, uns ieder zu kujonieren; es hilft ihr nichts."

Dieser Text wird gefolgt vom

Architekturlied aus Italien

An manchem schönen Vestibül
Verstärkt' ich schon mein Kunstgefühl,
An mancher schönen Stegen ;
es ist ein wahrer Segen.

ich bin in Welschland wohlbekannt,
jetzt durchgeschwitzt und hartgebrannt
Und tu mich nicht genieren,
Krummkrüpplich zu skizzieren.

Denn neben Dir ist alles Tand,
O Du, halb Dreck- halb Götterland,
Wo alls hoch und luftig
(Der Mensch bisweilen schuftig).

Und mein Programm ist bald gesagt :
An allem, was da schwebt und ragt.
Gebälk, Gewölb und Kuppeln
Mich noch recht vollzuschnuffeln,

Damit mir Atem übrigbleibt,
Wenn Basel mir den Angstschweiß treibt
Und enge Häuserreihen
Ob mir zusammen keien ¹.

¹ fallen.

Jacob Burckhardt (1818-1897)
Aus der Ausgabe Briefe (1835)
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Abbildung: Jacob Burckhardt, 1845.

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Samstag, 7. August 2010
Das goldene Wort und noch sieben andere Epigramme des deutschen romantischen Dichters Wilhelm Müller
Recht und Liebe.
Das Recht sagt: Jedem das Seine!
Die Liebe: Jedem das Deine!

Zeit und Mensch.
Was heißt das, über die Zeit zu klagen!
Wie jeder sie macht, so muß er sie tragen.

Die schwere Last.
Nichts ist dem Menschen so schwer zu tragen,
Als eine Lust von guten Tagen.

Lust und Leid.
Wenn du Gott wolltest Dank für jede Lust erst sagen,
Du fändest gar nicht Zeit, noch über Weh zu klagen.

Das geflügelte Wort.
Ist das Wort der Lipp' entflohen, du ergreifst es nimmermehr
Führt die Reu' auch mit vier Pferden augenblicklich hinterher.

Weltlust.
Die Lust der Welt ist Honigseim, um den wir wie die Fliegen schweben;
Noch keine hat daraus genippt, ihr blieb ein Stückchen Flügel kleben.

Atlas.
O Atlas, großer, starker Riese, wie wird des Himmels Last dir schwer!
Die Liebe trägt dieselbe Bürde und hüpft so selig hin und her.

Der erste Flecken.
Wenn du durch den Kot der Strae mußt mit neuen Schuhen gehn,
Wirst du trippelnd auf den Spitzen nach den blanksten Steinen sehn;
Hat sie erst beschmutzt ein Fleckchen, lernst du waten sicherlich:
Hüte, Kind, in deiner Seele vor dem ersten Flecken dich!


Wilhelm Müller (1794-1827), Deutscher romantischer Dichter, war berühmt in seiner Zeit und ist es bis in unsere Zeit geblieben, sei es heutzutage fast ausschliesslich durch seine Beziehung zu den Liedern von Franz Schubert (1797-1828).

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Mittwoch, 4. August 2010
Die Stadt des Fin-de-siècle in drei poetischen Überlegungen aus jener Kulturperiode
Theodor Storm, borstbeeld in zijn geboorteplaats HusumDie Stadt

Am grauen Strand, am grauen Meer
Und seitab liegt die Stadt;
Der Nebel drückt die Dächer schwer,
Und durch die Stille braust das Meer
Eintönig um die Stadt.

Es rauscht kein Wald, es schlägt im Mai
Kein Vogel ohne Unterlaß;
Die Wandergans mit hartem Schrei
Nur fliegt in Herbstesnacht vorbei,
Am Strande weht das Gras.

Doch hängt mein ganzes Herz an dir,
Du graue Stadt am Meer;
Der Jugend Zauber für und für
Ruht lächelnd doch auf dir, auf dir,
Du graue Stadt am Meer.

Theodor Storm (1817-1888)

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Oskar Loerke, getekend door Emil StumpDie Stadt verklingt

Woher die feinen Töne schweben
Wie weit verwehter Düfte Schwaden?
Sie sind vom weiten Weg beladen
Mit Mörtelmehl und Spinneweben.

Verstaubtem Öl in Schlüssellöchern
Und stickluftdunkler Korridore,
Mit Säuren, Weines rotem Flore,
Mit Anklang, eisen, hölzern, knöchern.

Und während sie dich schwer erheben,
Kommt schon der Mond mit großem Rade,
Und unter dir klingt als Ballade
Die Stadt, der Abend und das Leben.

Oskar Loerke (1884-1941)

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Gerrit EngelkeIch will heraus aus dieser Stadt

Ich weiß daß Berge auf mich warten,
Draußen — weit —
Und Wald und Winterfeld und Wiesengarten
Voll Gotteseinsamkeit —

Weiß daß für mich ein Wind durch Wälder dringt,
So lange schon —
Daß Schnee fällt , daß der Mond nachtleise singt
den Ewig-Ton —

Fühle, daß nachts Wolken schwellen,
Bäume
Daß Ebenen, Gebirge wellen
In meine Träume —

Die Winterberge, meine Berge tönen —
Wälder sind verschneit —
Ich will hinaus, mit euch mich zu versöhnen!
Ich will heraus aus dieser Zeit,

Hinweg von Märkten, Zimmern, Treppenstufen,
Straßenbraus —
Die Waldberge, die Waldberge rufen,
Locken mich hinaus!

Bald hab ich diese Straßenwochen,
Bald diesen Stadtbann aufgebrochen
Und ziehe hin, wo Ströme durch die Ewig-Erde pochen,
Ziehe selig in die Welt!

Gerrit Engelke (1890-1918)
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Abbildungen
1. Theodor Storm, Büste in seinem Geburtsort Husum.
2. Oskar Loerke, gezeichnet von Emil Stump.
3. Gerrit Engelke.

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Donnerstag, 25. Februar 2010
Drei Frühe Gedichte von Rainer Maria Rilke

ICH bin zu Hause zwischen Tag und Traum.
Dort, wo die Kinder schläfern, heiß vom Herzen,
dort, wo die Alten sich zu Abend setzen
und Herde glühn und hellen ihren Raum.

Ich bin zu Hause zwischen Tag und Traum.
Dort, wo die Abendglocken klar verklangen
und Mädchen, vom Verhallenden befangen, 
sich müde stützen auf den Brunnensaum.

Und eine Linde ist mein Lieblingsbaum;
und alle Sommer, welche in ihr schweigen,
rühren sich wieder in den tausend Zweigen
und wachen wieder zwischen Tag und Traum
.


Rilke (8)

 

Mehr Poesie von Rainer Maria Rilke (1875-1926) kann mann ab heute finden auf der niederländischen Kulturwebseite mit aussschließlich Dichtung: Tempel der Dichtkunst. Sie brauchen nur den nachfolgenden Link zu klicken http://tempelderdichtkunst.blogspot.com/2010/02/drie-fruhe-gedichte-van-rainer-maria.html um die drei Gedichte aus derselben Sammlung lesen zu können.
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Afbeelding: Der Dichter Rainer Maria Rilke, gemalt von Paula Modersohn-Becker (1876-1907).

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Dienstag, 26. Januar 2010
Ein 'Musik'-Gedicht von Richard Dehmel (1863-1920)
Die Harfe

Unruhig steht der hohe Kiefernforst;
die Wolken wälzen sich von Ost nach Westen.
Lautlos und hastig ziehn die Krähn zu Horst;
dumpf tönt die Waldung aus den braunen Ästen.
Und dumpfer tönt mein Schritt.

Hier über diese Hügel ging ich schon,
als ich noch nicht den Sturm der Sehnsucht kannte,
noch nicht bei euerm urweltlichen Ton
die Arme hob und ins Erhabne spannte,
Ihr Riesenstämme rings.

In großen Zwischenräumen, kaum bewegt,
erheben sich die graugewordnen Schäfe;
durch ihre grüngebliebnen Kronen fegt
die Wucht der lauten und verhaltnen Kräfte
wie damals.

Und Eine steht wie Erdgotts Hand

in fünf gewaltige Finger hochgespalten;
die glänzt noch goldbraun bis zum Wurzelstand
und langt noch höher als die starren alten
einsamen Stämme.

Durch die fünf Finger geht ein zäher Kampf,

als wollten sie sich aneinander zwängen;
durch ihre Kuppen wühlt und spielt ein Krampf,
als rissen sie mit Inbrunst an den Strängen
einer verwunschenen Harfe.

Und von der Harfe kommt ein Himmelston

und pflanzt sich mächtig fort von Ost nach Westen.
Den kenn ich tief seit meiner Jugend schon:
dumpf tönt die Waldung aus den braunen Ästen:
Komm, Sturm, erhöre mich!

Wie hab ich mich nach einer hand gesehnt,

die mächtig ganz in meine würde passen!
wie hab ich mir die Finger wund gedehnt!
die ganze Hand, die konnte Niemand fassen!
Da ballt ich sie zur Faust.

Ich habe mit Inbrünsten jeder Art

mich zwischen Gott und Tier herumschlagen.
Ich steh und prüfe die bestandne Fahrt:
nur eine Inbrunst läßt sich treu ertragen:
zur ganzen Welt.

Komm, Sturm der Allmacht, schüttel den starren Forst!

schüttelst auch mich, du urweltliches Treiben.
In scheuen Haufen ziehn die Krähn zu Horst.
Gieb mir die Kraf, einsam zu bleiben
Welt! —

RICHARD DEHMEL (1863-1920)

Aus: Gesammelte Werke, Band 2 (1913)

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Samstag, 30. Mai 2009
Frühlings-Gedichte von Ludwig Christoph Heinrich Hölty
M A I

Der Schnee zerrinnt,
Der Mai beginnt,
Die Blüten keimen
Den Gartenbäumen,
Und Vögelschall
Tönt überall

Pflückt einen Kranz
Und haltet Tanz
Auf grünen Auen,
Ihr schönen Frauen,
Pflückt einen Kranz
Und haltet Tanz!

Wer weiß, wie bald
Die Glocke schallt,
Da wir des Maien
Uns nicht mehr freuen,
Wer weiß, wie bald
Sie leider schallt.


F R Ü H L I N G S L I E D

Die Luft ist blau, das Tal ist grün,
Die kleinen Maienglocken blühn
Die Schlüsselblumen drunter;
Der Wiesengrund
Ist schon so bunt
Und malt sich täglich bunter

Drum komme, wem der Mai gefällt,
Und freue sich der schönen Welt
Und Gottes Vatergüte
Die diese Pracht
Hervorgebracht,
Dem Baum und seine Blüte.
__________

Ludwig Christoph Heinrich Hölty
(1748-1776)

Die beiden Gedichte wurden aufgenommen in die Sammlung
Gedichte für einen Frühlingstag.
Eine Originalausgabe, erschienen im Deutschen Taschenbuch Verlag, München,

März 2004 (dtv 20966).

Sehen Sie bitte auch das Gedicht desselbigen Poeten, das wir am 12. November 2008 auf dieser Webseite veröffentlicht haben.
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Abbildungen
1. Hölty's Grabmal mit Jüngling, auf dem Sankt Nikolai Friedhof, Hannover, ab 1901. (Foto: Axel Hindemith.)
2. Vorderseite der dtv-Ausgabe mit Frühlingsgedichten.

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Samstag, 11. April 2009
Zwei Frühlings-Gedichte von Joseph von Eichendorff
Frühlingsnacht

Überm Garten durch die Lüfte
Hört' ich Wandervögel ziehn,

Das bedeutet Frühlingsdüfte,

Unten fängt's schon an zu blühn.


Jauchzen möcht' ich, möchte weinen,

Ist mir's doch, als könnt's nicht sein!

Alte Wunder wieder scheinen

Mit dem Mondesglanz herein.


Und der Mond, die Sterne sagen's,

Und in Träumen rauscht's der Hain,

Und die Nachtigallen schlagen's:

Sie ist deine, sie ist dein!


* * * * *


Mondnacht


Es war, als hätt' der Himmel

Die Erde still geküßt,

Das sie im Blütenschimmer
Von ihm nun träumen müßt'.

Die Luft ging durch die Felder,
Die Ähren wogten sacht,

Es rauschten leis' die Wälder:

So sternklar war die Nacht.


Und meine Seele spannte

Weit ihre Flügel aus,

Flog durch die stillen Lande,

Als flöge sie nach Haus.


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Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788-1857)

Beide Gedichte wurden vertont von Robert Schumann (1810-1856)
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Abbildungen
1. Joseph von Eichendorff.
2. Robert Schumann. Gezeichnet von Jolien Eijkhout, Groningen — Niederlande, 2005.

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Sonntag, 11. Januar 2009
Friedrich Gottlieb Klopstock — Der Eislauf (1764)
DER EISLAUF

Begraben ist in ewige Nacht
Der Erfinder großer Name zu oft!
Was ihr Geist grübelnd entdeckt, nutzen wir;
Aber belohnt Ehre sie auch?

Wer nannte dir den kühneren Mann,
Der zuerst am Maste Segel erhob?
Ach, verging selber der Ruhm dessen nicht,
Welche dem Fuß Flügel erfand!



























Und sollte der unsterblich nicht sein,

Der Gesundheit und Freuden erfand,
Die das Roß, mutig im Lauf, niemals gab,
Welche der Reih'n selber nicht hat!

Unsterblich ist sein Name dereinst!
Ich erfinde noch dem schlüpfenden Stahl
Seinen Tanz! Leichteres Schwungs fliegt er hin,
Kreiset umher, schöner zu sehn.

Du kennest jeden reizenden Ton
Der Musik, drum gib dem Tanz Melodie!
Mond und Wald höre den Schall ihres Horns,
Wem die des Flugs Eile gebeut!

O Jüngling, der den Wasserkothurn
Zu beseelen weiß, und flüchtiger tanzt,
Laß der Stadt ihren Kamin! Komm mit mir,
Wo des Kristalls Ebne dir winkt!

Sein Licht hat er in Düfte gehüllt;
Wie erhellt des Winters werdender Tag
Sanft den See! Glänzenden Reif, Sternen gleich,
Streute die Nacht über ihn aus!

Wie schweigt um uns das weiße Gefild!
Wie ertönt vom jungen Froste die Bahn!
Fern verrät deines Kothurns Schall dich mir,
Wenn du, dem Blick, Flüchtling enteilst.

Wir haben doch zum Schmause genug
Von des Halmes Frucht? und Freuden des Weins?
Winterluft reizt die Begier nach dem Mahl;
Flügel am Fuß reizen sie mehr!

Zur Linken wende du dich! ich will
Zu der Rechten hin halbkreisend mich drehn.
Nimm den Schwung, wie du mich ihn nehmen siehst:
Also! nun fleug schnell mir vorbei!

So gehen wir den schlängelnden Gang
Am dem langen Ufer schwebend hinab.
Künstle nicht! Stellung, wie die, lieb ich nicht,
Zeichnet dir auch Preisler nicht nach.

Was horchst du nach der Insel hinauf?
Unerfahrne Läufer tönen dort her!
Huf und Last gingen doch nicht übers Eis,
Netze noch nicht unter ihm fort.

Sonst späht dir dein Ohr ja alles; vernimm,
Wie der Todeston wehklagt auf der Flut!
O wie tönt's anders! wie hallt's, wenn der Frost
Meilen hinab spaltet den See!

Zurück! laß nicht die schimmernde Bahn
Dich verführen, weg von Ufer zu gehn!
Denn wo dort Tiefen sie deckt, strömt's vielleicht,
Sprudeln vielleicht Quellen empor.

Den ungehörten Wogen entströmt,
Dem geheimen Quell entrieselt der Tod!
Glittst du auch leicht, wie dies Laub, ach! dorthin,
Sänkest du doch, Jüngling, und stürbst!
___________
Friedrich Gottlieb Klopstock (1724-1803)

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Donnerstag, 1. Januar 2009
Glocken weihen das neue Jahr poetisch ein














Neujahrsglocken



In den Lüften schwellendes Gedröhne,
Leicht wie Halme beugt der Wind die Töne

Leis verhallen, die zum ersten riefen,
Neu Geläute hebt sich aus den Tiefen.

Große Heere, nicht ein einzler Rufer!
Wohllaut flutet ohne Strand und Ufer.


Conrad Ferdinand Meyer (1825-1898)
Uit: Samtliche Gedichte
Reclam RUB 9885


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