Mittwoch, 6. Februar 2008
Mahatma Gandhi — Fernsehdokumentation aus 2005 viermal auf Arte, sowie eine neue illustrierte Biografie
Fernsehdokumentation
Am Mittwoch 6. Februar, abends zwischen 21:50 Uhr und 22:45 Uhr stellt der deutsch-französische Kultursender Arte die französische Fernsehdokumentation Mahatma Gandhi — Sterben für den Frieden vor. Anlaß ist wohl die Tatsache dass dieser schillernde Figur des indischen Pazifismus am 30. Jenner vor sechzig Jahren, im Alter von 79 Jahren, ermordet wurde von einer Gruppe fanatischer Gegner mit den Gebrüdern Nathuram und Gopal Godse. Ersterer wurde 1949 exekutiert, der Bruder lebte bis 2005.

Die Dokumentation zeigt die nationalistischen und religiösen Konflikten mit denen Indien seit der Ermordung Gandhi's und der Unabhängigkeit von der britischen Kolonialherrschaft konfrontiert wurde. Mit so einigen Aspekten dieser Problematik hat diese sehr umfangreiche Nation immer noch zu kämpfen.
Der franzosische Film von Arte stammt aus dem Jahre 2005 und dauert 51 Minuten. Regie führte Arnaud Mandagaran. Der Film wird gesendet auf dem Format 4:3 mit Stereoton.

Drei Wiederholungen
In dieser Dokumentation wird man mit vielen Archivaufnahmen konfrontiert in denen drei wichtige Sachverständige zu Worte kommen: der Inder Godal Godse, sowie der britische Historiker David Hardiman und der französische Politologe Christophe Jaffrelot.
Arte wird drei Wiederholungen ausstrahlen, und zwar am Sonntag 10. Februar um 13:00 Uhr, am Dienstag 12. Februar um 10:50 Uhr und auch noch in der Nacht vom Dienstag 19. auf Mittwoch 20. Februar um 05:00 Uhr.

Neue Biografie
Im Januar ist im Deutschen Taschenbuch Verlag in der Reihe portrait eine kompakte doch gleichzeitig vollständige Biografie erschienen über Mohandas Karamchand Gandhi, der den Namen Mahatma = (die) Große Seele bekam. Er bekam ein Mann von Weltrang mit dem viele Politiker und sonstige wichtige Persönlichkeiten in aller Welt sprachen und manchmal sogar auf ihn gehört haben. Gandhi war der Inbegriff der asketischen Lebensüberzeugung, und dazu gehörte auch das Prinzip des gewaltfreien Kampfes. Dennoch ist es ihm nicht gelungen den real existierenden Zwiespalt Indiens zu verhindern, die in einer bis heute andauernde Radikalität in gewissen Kreisen weiterbesteht, was auch in der Dokumentation zu sehen ist.
Der Autor, Albrecht Hagemann — Jahrgang 1948, Historiker und Sozialwissenschaftler, der schon früher mit Biografien über Nelson Mandela, sowie über Fidel Castro in die Öffentlichkeit getreten ist — hat ein sehr unterhaltsames Buch geschrieben, das in der Reihe etwas aus der Reihe fällt indem es kaume farbigen Abbildungen gibt, wie das normalerweise der Fall ist. Ansonsten ist das Buch eine Bereicherung der Literatur über den Menschen Gandhi und die Geschichte dessen Vaterland am Ende des 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
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Albrecht Hagemann: Mahatma Gandi. Biografie iin der Reihe dtv portrait 192 Seiten mit zahlreichen Abbildungen, Paperback; Deutscher Taschenbuch Verlag, München, Januar 2008.
ISBN 978-3-423-31088-8. Preis € 10,—.
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Illustrationen
1. Die Gandhi-Verschwörer. Stehend in der hinteren Reihe, als Zweiter von links ist Gopal Godse. Sitzend in der ersten Reihe, Dritter von links ist dessen Bruder Nathuram Godse, der den Mord an Gandhi auch tatsächlich ausgeführt hat.
2. Gandhi mit Charlie Chaplin in London, 1931 (Teil einer größeren Fotografie, die in der dtv-Biografie aufgenommen wurde).
3. Vorderseite der dtv-Biografie, die gerade erschienen ist.

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