Freitag, 14. März 2008
Zweimal Ein deutsches Requiem von Johannes Brahms am Sonntagabend — im Fernsehen, später im Hörfunk
Aufführung auf Arte
Am Sonntag 16. März, ab 19:00 Uhr wird der deutsch-französische Kultursender Arte im Rahmen des Monats mit dem Motto Lieben Sie Brahms? das große Chor- und Orchesterwerk Ein deutsches Requiem vorstellen. Es handelt sich um eine Aufführung vom Vortag in der Schweiz wo das Sinfonieorchester und der Chor des Bayerischen Rundfunks mit ihrem Chefdirgenten Mariss Jansons vom 8. bis 16. März in Luzerner Festival Konzerte gibt. Für den Sender in München wird die unter der Regie von Brian Large — wie oft sind wir dem Namen schon begegnet im Abspann vieler filmischen Musikproduktionen aus verschiedenen Ländern Europas und außerhalb — angefertigte Aufzeichnung schon am nächsten Tag von Arte einmalig im Fernsehen gezeigt.

Aufführung im Sender NDR Kultur
Von den Solisten in der obengenannten Aufführung werden in den Arte-Infos leider nur zwei namentlich genannt, jedoch ohne Angabe der Stimmlage und deshalb werden wir hier über deren Anteil keine nähere Angaben machen.
Anders ist das wo es die Aufführung später am selben Abend betrifft. Dann wird der Sender NDR Kultur als letzten Beitrag in seinem Programm Konzert — zwischen 21:00 Uhr und Mitternacht — auch eine Aufführung vom Brahmschen Requiem opus 45 aus 1868 ausstrahlen. Zuerst wird eine Sinfonie von Ludwig van Beethoven, und anschließend noch ein Requiem von Robert Schumann gesendet.
Unter der Leitung des jungen Dirigenten Cornelius Meister (*1980) werden die NDR Radiophilharmonie sowie der Johannes-Brahms-Chor und das Junge Vokalensemble Hannover dieselbe Komposition im Radio vorstellen, zusammen mit den beiden Sopranen Olga Trifonova und Katharina Sellschopp, den beiden Altistinnen Mareike Braun und Theres Hoffmann, sowie dem Bariton Thomas E. Bauer.

Neue Brahms-Biographie
Als Robert Schumann1853 das erste mal die Bekanntschaft des damals 20-jährigen Johannes Brahms gemacht hatte, war dieser der Meinung das er einem 'Berufenen' begegnet sei, und das dies auch in dessen Vorkommen zum Ausdruck gekommen sei. Schumann — der damals nur noch drei Jahre zu leben hatte, von denen er die letzte Periode nur noch in geistiger Umnachtung weiter vegetierte — so hat sich später herausgestellt, hatte den richtigen Blick: der noch so junge Brahms der aus Hamburg angereist kam — wo er unter einem hervorragenden Meister gearbeitet hat in einer Atmosphäre die von Schumann als dunkle Stille umschrieben worden war — sollte einer der wichtigsten Komponisten der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts werden, und es auch danach — und nicht nur im Rahmen seiner eigenen Schöpfungsperiode — bleiben, bis auf den heutigen Tag.

Hervorragende Darlegung
Musikwissenschaftler Malte Korff der schon vorher im selben Verlagshaus zwei Biographien über Komponisten ins Licht gegeben hat — über Johann Sebastian Bach sowie über Franz Schubert —, lässt uns die Bekanntschaft machen mit den Familienmitglieder in deren Mitte Johannes Brahms aufgewachsen ist, mit seiner Entwicklung als Pianist und Dirigent, sowie mit der Privatperson. So ist das Porträt entstanden eines vielseitigen Wesens wie es als Mensch und als Musiker gewesen ist.
Weiterhin bietet das Buch von Malte Korff eine hervorrragende Einleitung in das schöpferische Werk dieses unvergänglichen Musikmeisters.

Malte Korff: Brahms — Leben und Werk. 260 Seiten mit 39 s/w Photographien. Paperback in der Reihe dtv premium.
Deutscher Taschenbuch Verlag, München, Februar 2008.
ISBN 978-3-423-24656-9. Preis € 15,—.
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Abbildungen
1. Mariss Jansons probt mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. (Foto: BR/Matthias Schader).
2. Dirigent Clemens Meister.
3. Vorderseite der neuen dtv-Brahms-Biographie von Malte Korff.

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