Montag, 4. Februar 2008
Barockensemble Florilegium gibt in dieser Woche vier Konzerte in den Niederlanden; am Freitag in Groningen

Alternative Barockmusik
Das Englische Barockensemble Florilegium wird vom Abend des 5. Februar bis Freitag 8. Februar vier Konzerte in den Niederlanden, als letztes in Groningen, im großen Saal des Kulturzentrums De Oosterpoort. Mit von der Partie ist das Arakaendar Bolivia Choir sowie zwei Gesangsolisten.
Man fängt an Dienstag anmit einem Konzert in Rotterdam, dann folgen Enschede und Utrecht. Das Programm ist überall das glecihe: zwölf Komponisitonen aus der Südamerikanischen Barock. Was man zu hören bekommen wird, ist zwar Barockmusik durch und durch, sie unterscheidet sich jedoch von der von uns als Barockmusik verstandenen Kunstform indem sie aufgeweckter ist, und das hat wohl damit zu tun dass es auf jenem Kontinent etwas wärmer, bzw. heißer zugeht.

Anonymi und Araujo
Wenn man die Liste der Komponisten, bzw. der Werke betrachtet, die im tiefergelegenen Nachbarland in dieser Woche an vier Abenden gespielt werden, fällt sofort auf dass es da dreimal den Begriff Anon vorkommt, sowie dreimal den Namen Araujo. Ob die Werke welche versehen sind mit dem Begriff Anon aus einer Feder stammen, bzw. ob die von zwei oder gar drei Komponisten geschrieben wurden, geht aus dem Ganzen nicht hervor.
Bei dem nur mit dem Nachnamen genannten Araujo, wird es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um Juan de Araujo (1646-1712) handeln, obwohl es da so einige Komponisten mit diesem Familiennamen gibt.
Bei den anderen sechs Werken stoßen wir auf die Namen Ignazio Balbi (1720-1775) und Giovanni Bassani (ca. 1657-1716). Des weiteren finden wir die Musikmeister Roque Jacinto de Chavarria (1688-1719), der also noch nicht einmal das Mozartsche Alter erreicht hatte als er gestorben ist — und Tomas de Torrejon y Velasco (1644-1728), nach dem in Madrid sogar eine Musikhochschule genannt worden ist, da er auf weniger als 30 km Entfernung von der Spanischen Hauptstadt geboren wurde.

Brentner und Locatelli
Die beiden Namenl, welche am meisten in der Liste der zu spielenden Werke auffallen, sind die welche man nicht in erster Linie mit dem Kontinent in der Ferne assozieren würde, sind Joseph Brfentner (1689-1742) und Pietro Locatelli (1695-1764). Letzteren wird man wohl eher mit der Haupstadt der Niederlande im 18. Jahrhundert.
Dass solche typisch europáische Namen in der bolivianischen Barock auftauchen, ist nicht so erstaunlich wenn man bedenkt dass es damals viele Geistliche gegeben hat die sich zu den spanischen und portugisischen Heeren — welche zum Ziel hatten die Neue Welt zu erobern — gesellt haben um in den noch nicht bekehrten Gebieten ihr besonderes Heil säen zu können. Diese waren es, die Komponisten in der Alten Welt dazu eingeladen haben an Ort und Stelle neue Musik zu komponieren. Dies finden wir noch zurück im Titel einiger Tonträger, welche auf missionarische Musik hinweisen.

Chor und Solisten
Neben den Instrumentalisten wird der Arkaender Bolivia Choir unter der Leitung von Ashley Solomon auftreten, solistisch unterstützt von der Sopranustin Katia Esacalera und dem Tebor Henry Viilca.
Vieles von dem was die Gruppe Florilegium in den vier Konzerten im Nachbarland zum Besten geben wird, findet man auch auf einer Doppel-cd, welche wohl während der Pause und/oder nach dem Konzert angeboten werden.


Abblildungen
1. Das englische Barockensemble Florilegium.
2. Der Komponist Pietro Locatelli.
3. Die Sopranisten Katia Escalera.

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