Samstag, 30. Mai 2009
Frühlings-Gedichte von Ludwig Christoph Heinrich Hölty
M A I

Der Schnee zerrinnt,
Der Mai beginnt,
Die Blüten keimen
Den Gartenbäumen,
Und Vögelschall
Tönt überall

Pflückt einen Kranz
Und haltet Tanz
Auf grünen Auen,
Ihr schönen Frauen,
Pflückt einen Kranz
Und haltet Tanz!

Wer weiß, wie bald
Die Glocke schallt,
Da wir des Maien
Uns nicht mehr freuen,
Wer weiß, wie bald
Sie leider schallt.


F R Ü H L I N G S L I E D

Die Luft ist blau, das Tal ist grün,
Die kleinen Maienglocken blühn
Die Schlüsselblumen drunter;
Der Wiesengrund
Ist schon so bunt
Und malt sich täglich bunter

Drum komme, wem der Mai gefällt,
Und freue sich der schönen Welt
Und Gottes Vatergüte
Die diese Pracht
Hervorgebracht,
Dem Baum und seine Blüte.
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Ludwig Christoph Heinrich Hölty
(1748-1776)

Die beiden Gedichte wurden aufgenommen in die Sammlung
Gedichte für einen Frühlingstag.
Eine Originalausgabe, erschienen im Deutschen Taschenbuch Verlag, München,

März 2004 (dtv 20966).

Sehen Sie bitte auch das Gedicht desselbigen Poeten, das wir am 12. November 2008 auf dieser Webseite veröffentlicht haben.
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Abbildungen
1. Hölty's Grabmal mit Jüngling, auf dem Sankt Nikolai Friedhof, Hannover, ab 1901. (Foto: Axel Hindemith.)
2. Vorderseite der dtv-Ausgabe mit Frühlingsgedichten.