ICH bin zu Hause zwischen Tag und Traum.
Dort, wo die Kinder schläfern, heiß vom Herzen,
dort, wo die Alten sich zu Abend setzen
und Herde glühn und hellen ihren Raum.
Ich bin zu Hause zwischen Tag und Traum.
Dort, wo die Abendglocken klar verklangen
und Mädchen, vom Verhallenden befangen,
sich müde stützen auf den Brunnensaum.
Und eine Linde ist mein Lieblingsbaum;
und alle Sommer, welche in ihr schweigen,
rühren sich wieder in den tausend Zweigen
und wachen wieder zwischen Tag und Traum.
Mehr Poesie von Rainer Maria Rilke (1875-1926) kann mann ab heute finden auf der niederländischen Kulturwebseite mit aussschließlich Dichtung: Tempel der Dichtkunst. Sie brauchen nur den nachfolgenden Link zu klicken http://tempelderdichtkunst.blogspot.com/2010/02/drie-fruhe-gedichte-van-rainer-maria.html um die drei Gedichte aus derselben Sammlung lesen zu können.
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Afbeelding: Der Dichter Rainer Maria Rilke, gemalt von Paula Modersohn-Becker (1876-1907).